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Hobl Robert, Holtgrewe Ursula, Gebeshuber Ille: Das Eliten-, Herrschafts- und Demokratietheater

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Wie können Demokratie und Bildung zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen? Kann es ein Zuviel an Demokratie und Bildung geben? Und wenn ja, was sind deren mögliche Auswirkungen? Befinden wir uns vor oder nach einem Schub von Demokratisierungs‐ und Bildungsaufbrüchen? Der Beitrag wählt ein performance-­Format um das, was er behandelt, mit Beteiligung des Publikums verhandelbar zu machen.

Zur Form
Im Prozedere der Veranstaltung Momentum findet sich das Thema von Track #2 in seiner vorgelegter Reihenfolge selbst abgebildet.
Das Paper/die AutorInnen – Elite: Die Elite verfügt über einen Wissensvorsprung und ein Machtprivileg gegenüber Menschen, die nicht Teil der Elite sind.
Die Präsentation/die Vortragenden – Herrschaft: In der Phase der Präsentation beherrschen die Vortragenden die Szene. Die Diskussion – Demokratie: Die anschließende Diskussion wird zu einem Element der Mitbestimmung aller TeilnehmerInnen für das Schlusskapitel des Papers selbst. Der Vortrag wird ein Streitgespräch der beiden AutorInnen sein, in dem Thesen auf Gegenthesen und Vorschläge auf Gegenvorschläge stoßen.
Dank des Umstandes, dass es sich bei den Vortragenden um eine Frau und einen Mann handelt, lassen sich genderspezifische Fragestellungen in der theatralischen Inszenierung deutlich sichtbar machen.

Zum Inhalt
Erster Teil – Analyse
Die von Crouch in „Postdemokratie“ vertretenen Ansichten werden diskutiert, wie etwa die Darstellung eines weitgehend zeitlichen Zusammenfalls der Entwicklungsparabeln von Industriearbeit und Demokratie.
Von Crouch beobachtete Phänomene der politischen Sphäre, wie beispielsweise die Herausbildung der Ellipse (der innere Zirkel politischer Macht aus PolitikerInnen, Expertinnen, LobbyistInnen, BeraterInnen) werden dahingehend untersucht, ob sie nicht über die politische Sphäre hinausgehende allgemeine gesellschaftliche Phänomene darstellen, die sich daher nicht durch Interventionen in der politischen Sphäre alleine verändern oder gar aus der Welt schaffen lassen. Dabei werden gemachte Erfahrungen der AutorInnen in ihren Berufsfeldern wie akademische Bildungs-­ und Forschungseinrichtungen sowie globale Unternehmen zur Analyse herangezogen.
Insbesondere gehen wir der Frage nach, wie der Faktor Bildung mit seinen Gleichheits­‐ und Aufstiegsverheißungen zu Herausforderungen und Weiterentwicklungen der Demokratie beiträgt.
Andere Quellen zur über die Postdemokratie von Crouch hinausgehenden Analyse des Zustandes der Demokratie sind unten angeführt.

Zweiter Teil – Vorschläge
Mögliche unkonventionelle Interventionen in die politische Sphäre und allgemeine gesellschaftliche Ebene werden vorgestellt. Dazu werden auch Mitbestimmungspraktiken und Entscheidungsfindungsmodelle
• außerhalb der klassischen politischen Sphäre
• außerhalb des europäischen Kulturkreises
• vergangener Zeiten zurück bis zur Res Publica Roms herangezogen.
Einen breiten Raum soll hier zudem die zweite Seite der Demokratie einnehmen. Neben dem aktiven Wahlrecht (wo sich seit Jahren eine zunehmende Wahlmüdigkeit breit macht), sieht es nach Ansicht der AutorInnen auf Seiten des passiven Wahlrechts, und dessen Inanspruchnahme noch wesentlich müder aus. Das Paper und der Vortrag haben zum Ziel Menschen zu motivieren sich zur Wahl zu stellen (und nicht nur mitreden zu wollen als ExpertInnen, LobbyistInnen und BeraterInnen, ohne dabei für ihre Mitwirkung und Mitgestaltung der Welt verantwortlich sein zu wollen).

Dritter Teil – Schluss / Handlungsaufforderungen
Nachdem auf den Vortrag die Diskussion mit den Track-­TeilnehmerInnen folgt und gemäß den oben dargestellten formalen Aspekten die Diskussionsphase die Demokratie in diesem „Eliten-­, Herrschafts-­ und Demokratietheater“ ins Spiel bringt, werden die Vorschläge zur Abstimmung gebracht und zum Schluss jene, welche eine Mehrheit finden, als Handlungsaufforderungen an demokratiewillige Menschen unter Wahrnehmung ihres passiven Walhrrechts zusammengefasst.


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